Löbauer Stadtmeisterschaft 2022
Dreizehnjähriger Herrnhuter gewinnt Traditionsturnier
Daniel Steger siegt überlegen bei der 28. Löbauer Stadtmeisterschaft in Lawalde
Der Löbauer SV trug vom 27. bis 30.12.2022 seine 28. Stadtmeisterschaft im Schach aus. Nachdem das Turnier im letzten Jahr ganz ausfallen musste, war es umso schöner, dass die Veranstaltung in der Kurverwaltung Lawalde wiederstattfinden konnte. Elf Teilnehmer waren freilich nicht im Sinne der Veranstalter um Annegret Wendler und Michael Schneider. Kurzfristige krankheitsbedingte Absagen und natürlich der Neustart nach Corona sorgten für das recht familiäre Ambiente des Turniers. Gespielt wurden 7 Partien mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für 40 Züge und einer Zeitzugabe von 30 Minuten sowie 30 Bonussekunden für jeden ausgeführten Zug. Turnierfavorit war mit Olaf Brechlin ein Urgstein des Löbauer Schachs mit einer Deutschen Wertzahl von 1826. Mit 5,5 Punkten rechtfertigte der heute für ASP Hoyerswerda spielende seinen Setzlistenplatz.

Übertroffen
wurde er aber von einem dreizehnjährigen Jungen, der erst seit
kurzem in der Oberlausitz ist. Daniel Steger vom SC 1994 Oberland
siegte ungeschlagen mit 6 Punkten. Der Schüler des Herrnhuter
Zinzendorf-Gymnasiums wuchs in Bolivien auf und hat sich Schach
selbst angeeignet und später vor allem Online mit einem Thüringer
Fidemeister trainiert. Er verfügt für sein Alter bereits über eine
erstaunliche Spielstärke und enorme schachliche Kenntnisse. Vor
allem aber zeichnet den Turniersieger von Lawalde ein unglaublicher
Schachhunger aus. Platz drei ging mit Frank-Peter Rößler (5 Punkte)
ebenfalls an einen Oberländer. Zum Turnier gehört traditionsgemäß
auch immer ein Wettbewerb im Problemlösen. Die Aufgaben stellte in
bewährter Weise Frank Fiedler aus Mügeln zur Verfügung. Die
Schachknobeleien wurden auch von der Jugend gern gelöst.
Turniersenior war mit 77 Jahren Hanns Schießl aus Hoyerswerda, der
sich nach allen Einschränkungen der jüngeren Vergangenheit froh war
wieder am Brett zu sitzen.
Nr. Teilnehmer DWZ Verein/Ort 1 2 3 4 5 6 7 Pkte. Buchholz Buchholzsumme
1 Steger, Daniel 1705 SC 1994 Oberland 8s1 2w½ 5s1 3w½ 4s1 7w1 6w1 6.0 27.0 180.0
2 Brechlin, Olaf 1826 FVS ASP Hoyerswerda 5w½ 1s½ 10s1 4w½ 9s1 3w1 11s1 5.5 25.0 174.0
3 Rößler, Frank-Peter 1767 SC 1994 Oberland 9w1 11s1 4w½ 1s½ 6w1 2s0 7s1 5.0 25.0 179.0
4 Renger, Maik 1789 SC 1994 Oberland 7s1 6w1 3s½ 2s½ 1w0 5w½ 9s1 4.5 28.0 181.5
5 Schlegel, Hagen 1647 TSG Markkleeberg 2s½ 7w1 1w0 6s½ 8w1 4s½ 3.5 28.5 153.5
6 Lindner, Mario 1653 SC 1911 Großröhrsdorf 10w1 4s0 11w1 5w½ 3s0 + 1s0 3.5 26.0 151.0
7 Germann, Peter 1572 Löbauer SV 4w0 5s0 8s1 10w1 + 1s0 3w0 3.0 27.0 148.5
8 Werner, Detlef 1298 SV Dresden-Striesen 1990 1w0 9s1 7w0 + 5s0 11w0 10w1 3.0 20.5 148.0
9 Schießl, Hanns 1475 FVS ASP Hoyerswerda 3s0 8w0 + 11s1 2w0 10s½ 4w0 2.5 23.0 141.0
10 Schletter, Dietmar 1151 SC 90 Niesky 6s0 + 2w0 7s0 11w1 9w½ 8s0 2.5 19.5 144.5
11 Merkelt, Jannis Löbauer SV + 3w0 6s0 9w0 10s0 8s1 2w0 2.0 23.0 139.0
Trotz der geringen Teilnehmerzahl war das Turnier zum Jahresausklang eine gelungene Veranstaltung. Zum Wohlbefinden der Spieler trug auch die Verpflegung im Kretscham Lawalde bei. Wo bekommt man in diesen Zeiten noch eine Portion für 10,85 € mit zwei Schnitzeln? Aber auch im Turnierlokal wurden den Schachfreunden Kaffee, Tee und Bockwurst angeboten. Unzufrieden konnte man also höchstens mit der eigenen Leistung sein, denn das Umfeld stimmte. So äußerten die meisten Teilnehmer auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen. (F.-P.R.)





