Deutsche Vereinsmeisterschaften für Kinder unter 10 Jahren
SC 1994 Oberland vom 11.8. bis 14.8.2022 in Düsseldorf

An Deutsche Meisterschaften teilnehmen – das klingt gut. Für vier Schacheleven des SC 1994 Oberland wurde dieser Traum Mitte August wahr. Helena, Daniel, Alexander und Justin-Noah waren die Glücklichen. Vom 11. bis 14. August wurden in Düsseldorf die besten Viererteams Deutschlands unter den Kindern der Jahrgänge 2011 und jünger ermittelt. Von den vierzig gestarteten Mannschaften belegte der SC Oberland in der Setzliste einen Mittelplatz. Es ging also nicht um den Meistertitel. Dennoch galt es, sich so gut wie möglich zu präsentieren. Das gelang insgesamt ganz ordentlich. Die Brüder Weickelt erreichten ein ausgezeichnetes Ergebnis. Lediglich Helena hatte am ersten Brett eine zu schwere Aufgabe. Justin-Noah war als Ersatzmann für Alfons Neuke ins Team gerutscht und konnte mit seinem Ergebnis zufrieden sein. In der End-abrechnung ist der 30. Platz ein anständiges Abschneiden. Neben den schachlichen Erfah-rungen, erlebten die Kinder um Trainerin Ulrike Rößler viele tolle Begegnungen in einem Turnier mit über 160 Kindern aus ganz Deutschland sowie vier Tage in einer fremden Großstadt. Ab der Altersklassen U 12 werden die Startplätze zur DVM nur auf dem Quali-fikationswege vergeben. Die Chance darauf haben die Kinder des SC 1994 Oberland bereits am 8. bis 10.9.2022 bei der Endrunde der Sachsenmeisterschaften in Sebnitz.
Wettkampftagebuch notiert von Frau Rößler:
Donnerstag, 11.8.: Die Anreise mit über 9 Stunden dauerte lang und war echt anstrengend. Nachdem wir in der JH unsere Zimmer bezogen haben, machen wir einen kleinen Stadtbummel in der nahegelegenen Altstadt, durch das Hafenviertel und den Rhein ein Stück entlang. Natürlich mit leckerem Abendessen und einem Eis.
Freitag, 12.8.: Der Vormittag ist noch schachfrei, wir gehen zum Rhein und genießen im heißen Sommerwetter eine einstündige Schiffstour. Zurück im Hostel finden auch die mäkeligsten Kinder etwas leckeres zum Essen. Das Salatbuffet ist vielfältig, und das warme Essen gibt es mit Fleisch oder vegetarisch. Die erste Runde am Nachmittag beschert uns mit Bad Homburg, Hessen die Mannschaft von Platz 4 der Setzliste. Dieser Gegner war zu stark für uns. Nur Daniel hatte gute Chancen remis zu halten, die er leider nach 1,5 Stunden Spielen vergab. Die zweite Runde bringt einen schlagbaren Gegner aus Baden. Unserer Mannschaft gelingen drei, wenn auch wacklige Siege durch Daniel, Alexander und Justin.
Sonnabend, 13.8.: Der mit 3 Runden längste Schachtag des Turniers. Spielbeginn ist 9:30 Uhr. Was ist mit unseren Schnellspielern los? 10:45, und keiner ist fertig? Dann kommen Alexander und Justin gemeinsam: Beide haben in der Eröffnung eine Figur eingestellt, beide haben dann ein fantastisches Mittelspiel hingelegt und die Nervosität des Gegners zur Erreichung von Vorteil ausgenutzt. Erneut kippen die Stellungen: Alexander macht remis, Justin verliert. Helena kommt frustriert, sie hat unglücklich im gleichen Endspiel zwei Bauern auf einmal hingestellt. Daniel gelingt noch ein Remis. Das 1:3 ist eigentlich ein Erfolg gegen die Berliner, aber nach dem Wettkampfverlauf war viel mehr drin. Runde 4 bringt einen schlagbaren Gegner, diesmal aus Baden, nur Helenas Spielpartner ist nominell stärker. Nach einer tollen Eröffnung mit Schwarz gelingt es ihr nicht, den Vorteil zu verwerten. Am Ende muss sie sich nach einem Figureneinsteller wieder geschlagen geben, ebenso ergeht es Justin. Dafür gewinnen Daniel und Alexander, so dass es am Ende 2:2 heißt. In der letzten Runde des Tages fahren wir eine überraschende Niederlage gegen eine Mannschaft aus Württemberg ein. Diesmal kann Justin seinen Gegner überlisten und Matt setzen, während Daniel nach einem langen Kampf im Endspiel remis schafft. Bei Helena ging gar nichts, Alexander verpasst, das Material als Lohn für seinen schönen Angriff auch einzusammeln und verliert stattdessen die Dame. Hoffentlich können alle gut schlafen, denn morgen sind die letzten beiden Runden.
Sonntag, 14.8.: Schon ist der letzte Tag da. Die erste Partie gegen einen Vertreter aus Rheinland-Pfalz endet recht schnell 2:2, Daniel und Alexander gewinnen ihre Partien. Die letzte Runde bringt uns die Mannschaft aus Halle (S-A). Nach einer Stunde ist klar, es gelingt noch mal ein Mannschaftssieg, denn Alexander, Justin und Daniel gewinnen ihre Partien. Nach fast zwei Stunden ist Helena noch am Kämpfen. Gelingt ihr vielleicht doch noch ein Ehrenpunkt? Nein, in Zeitnot begeht sie einen groben Fehler. Am Ende landet die Mannschaft auf einem guten Mittelfeldplatz.
Endstand:
Pl. Verein Land Pkt.
1 Hamburger SK 1830 Hamburg 13
2 SK Bad Homburg 1927 Hessen 11
3 TSG Oberschöneweide Berlin 11
16 SV Dresden-Striesen 1990 Sachsen 8
30 SC 1994 Oberland Sachsen 6



Oberland startete mit Pieter, Christoph und der Familie um Ulrike Rößler mit gleich 3 Spielern in den Top 10 laut Startliste. Glücklicherweise gab es nur ein Vereinsduell: Jens-Hagen und Pieter in Runde 1. Des Weiteren spielten die Oberlausitzer Felix Schletter gegen Ulrike, Christoph und Pieter, Vater Dietmar durfte gegen Helena antreten.
Die Bilanz der Oberländer kann sich sehen lassen: Pieter erreichte mit 4/5 Punkten einen hervorragenden 2. Platz – nur Turniersieger Felix Schletter war besser. Ulrike belegte mit 3½/5 den starken 5. Rang und den ersten Frauenpreis. Christoph kam ebenfalls auf 3½ Punkte und wurde 8. Helena zeigte Moral: nach 0/2 zu Beginn holte sie noch 3 Punkte und spielte sich auf einen respektablen Mittelfeldplatz, für den sie mit dem zweiten Frauenpreis belohnt wurde. Für Jens-Hagen verlief das Turnier umgekehrt – nach einem guten Start mit 2/3 musste er noch zwei Niederlagen hinnehmen.
Den Greizer Schachfreunden ist mit dem Schlösser Open ein wirklich schönes Turnier gelungen – atmosphärisch wie organisatorisch. Die Kurt-Rödel-Halle bot ausreichend Platz, gutes Licht und angenehme Rahmenbedingungen. Wir kommen gern wieder!
Weitere Details gibt es hier: https://chess-results.com/tnr1162411.aspx
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In den sieben Runden entstanden dadurch teils kuriose und unterhaltsame Begegnungen, etwa das Duell Pieter (40 Sekunden Bedenkzeit) gegen Paula (9 Minuten 20 Sekunden). In einem echten Überraschungscoup konnte Paula ihren nominell deutlich stärkeren Gegner sogar mattsetzen! Auch weitere Favoriten mussten Federn lassen – so unterlag etwa Daniel Steger gegen Adrian Günther.
Am Ende setzte sich dennoch Pieter Leipert mit 6 von 7 Punkten durch. Den zweiten Platz belegte Paul Hanisch, Dritter wurde Fabian Zaucke, beide erreichten starke 5 Punkte. Besonders erfreulich: Das beste Elternteil, Diana Holdorf, landete mit ebenfalls 5 Punkten auf dem siebten Platz und besiegte nebenbei Christoph Lehmann in Runde 5! Auch unser Nachwuchs zeigte groß auf: Leroy, Lilly und Meta spielten jeweils 4 Punkte ein – und landeten damit vor etablierten Sachsenligaspielern wie Frank-Peter (4 Punkte) und Robert (3 Punkte).
Spielort war zum ersten Mal das neue Vereinshaus in Leutersdorf, das mit seiner großzügigen Fläche ausreichend Platz für die 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bot. Im Nachgang wird nun diskutiert, ob auch die Schachwoche in diesen Räumlichkeiten stattfinden könnte.
Fazit: Ein gelungener Auftakt für ein Turnierformat, das nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch verbindend wirkte – zwischen Generationen, Spielstärken und Vereinsbereichen. Für die Zukunft werden wir prüfen, ob klarere und konsequentere Zeitvorgaben für noch mehr Fairness und Ausgeglichenheit sorgen. Eines steht jedoch fest: Dieses Turnier wird keine einmalige Angelegenheit bleiben!



